Google Updates

 Wissenswertes zu den Updates des Suchmaschinengiganten.

20 Jahre Google Updates: ein Überblick

In den letzten 14 Jahren kämpften und beherrschten verschiedenste Webakteure, von Linkansammlungen über Foren und Blogs, Online-Marktplätzen und soziale Netzwerke bis hin zu Unternehmen, die besten Platzierungen auf Google und Co. Seit es Suchmaschinen gibt, gibt es auch Taktiken, die begehrten Suchergebnissplatzierungen zu beeinflussen. Bereits seit 2002 erarbeitet Google regelmäßige Updates. Suchergebnisse möglichst treffend auszuweisen, ist die Mission, die google hierbei verfolgt. Heute bezieht der Algorithmus der Suchmaschine mehr als 200 Faktoren mit ein, die Auswirkungen auf das Ranking in den Ergebnissen der SERPs haben.

 

Die Anfänge von Google – und die Anfänge der Suchmaschinenoptimierung

Die ersten Suchalgorithmen ließen sich leicht manipulieren. Es kam lediglich auf die Keyword-Optimierung von Texten auf einer Webseite den Meta-Daten sowie auf die Anzahl der Backlinks an. Entsprechend gab es eine Vielzahl an Linksammlungen (auch Linkfarmen genannt), die lediglich dazu dienten, das Ranking anderer Domains zu erhöhen.

Im Jahr 2000 entwickelte Google darum zunächst die Toolbar und den PageRank. Der PageRank, als Wertmaßstab für die Wertigkeit einer Webseite , berücksichtigte nicht nur die Masse an Backlinks sondern auch die Popularität der jeweiligen linkgebenden Seiten Wie hoch der PageRank (mögliche Werte: 0 bis 10) einer Domain war, ließ sich in der Google Toolbar ablesen.

 

Updates 2002 und 2003 – vom „Google Dance“ zum „Everflux“

Das erste Update brachte Google im Jahr 2002 heraus. Es führte zu einer massiven Umverteilung der Rankings in den Ergebnissen – welche Umstellungen im Algorithmus vollzogen wurden, ist zwar nicht genau bekannt, es stellte sich jedoch heraus, dass Google mit dem 1st documented Update 2002 die Kontrolle über sinnvolle Ergebnislisten zurückgewinnen und den ursprünglichen Nutzen von Links wiederherstellen wollte – dem User weiterführende Inhalte anbieten. Nicht nur die Anzahl der Backlinks zählte, seit dem Update 2002 wurde erstmals auch der Inhalt einer Seite gewichtet.

Im Jahr 2003 brachte Google die ersten benannten und offiziellen Updates heraus, die die Top-Rankings in regelmäßigem Abstand veränderten. Den Start machte das Boston Update im Februar 2003, mit einer Kombination aus mehreren Algorithmusänderungen, die sich auf die Bewertung von Backlinks auswirkte. Im gleichen Zug kündigte Google an, von nun an monatliche Updates herauszubringen - der sogenannte Google Dance, ein Auf und Ab verschiedener Akteure in den Top-Ergebnislisten – setzte sich nun in absehbarer Regelmäßigkeit fort. Zwei weitere Updates folgten im Mai und April 2003: Auch Cassandra und Dominic sorgten dafür, dass die Gewichtung von Backlinks sich veränderte. Google ging gegen massives Verlinken von co-Domains, versteckte Links und Texte vor. Dadurch wurde der Linkaufbau über Linkfarmen deutlich erschwert.

Mitte des Jahres läuteten zwei weitere Algorithmus-Änderungen bereits das Ende der monatlichen Updates ein: Die Infrastruktur der Google-Suche wurde überarbeitet und sorgte ab diesem Zeitpunkt für kontinuierliche Positionsänderungen in den Suchergebnislisten (Everflux). Im September dämmte Google mit dem Florida-Update Keywordstuffing und die Wirksamkeit weiterer Manipulationstaktiken ein.

 

Updates 2004 bis 2006: Kampf gegen Spam und Duplicate Content

Im Januar 2004 ging Google mit dem Austin-Update erneut gegen Spam-Seiten vor, die Missbrauch von Metadaten, Keyworddichte und Positionierung sowie interne Verlinkungen – Maßnahmen, die unter anderem als unsichtbarer Text auf den Seiten versteckt wurden – betrieben. Das Update traf jedoch auch viele Seiten, die kein Spamming betrieben und zu Unrecht abgestraft wurden. Relativiert wurde der Einfluss von Austin kurz darauf durch das Brandy-Update im Februar 2004, das einige der betroffenen Domains re-indexierte. Brandy brachte mit dem „latent semantic indexing“ eine neue Form der Suchmaschinenindexierung mit sich, die die Thematik der Website miteinbezog und der Dichte einzelner Keywords weniger Relevanz verlieh. Auch auf die Analyse von Linknachbarschaften und Ankertexten wirkte sich die neue Form der Suchmaschinenindexierung aus.

Da es für Seitenbetreiber bis dahin nicht möglich war, bestimmte Links aus der Bewertung des Rankings herauszulassen, wurde im Januar 2005 das nofollow-Attribut implementiert. Ab dann konnten Webseitenbetreiber bestimmte Links als für Suchmaschinen nicht relevant kennzeichnen – dies kam beispielsweise Bloggern zugute, die unerwünschten Spam in Gästebüchern und Kommentaren auf ihrem Blog erhielten.

Mit Allegra (Februar 2005, jedoch nie offiziell bestätigt) und Jagger (September 2005) ging Google wiederum gegen unnatürliche Linkstrukturen vor. Eingehende Links mit „Spam-Charakter“ sowie mangelhafte Linkstrukturen durch Taktiken wie wechselseitigem Linktausch und offensichtlich gekaufte Links sowie Linkfarmen verloren weiterhin an Relevanz. Im selben Jahr wurde auch erstmalig internen Duplikaten der Kampf angesagt: Mit dem Bourbon-Update im Mai 2005 verloren Websites mit doppelten Inhalten sowie Duplikate von non-canonical URLs (gleiche Domains mit und ohne www. davor) im Suchmaschinenranking.

Individuellere Ergebnisse für die Suche förderte Google 2005 mit zwei neuen Funktionen: Im Juni wurde mit dem Personalized-Search-Update erstmals die Suchhistorie des Users mit in die Ergebnislisten einbezogen. Auch der Startschuss für lokales SEO kam bereits 2005: Google implementierte das Local-Business-Center (heute Google Places), das mit Google-Maps-Daten verknüpft wurde. Nutzer konnten nun nach lokalen Unternehmen bei Google-Maps suchen, Unternehmer konnten Ihre Unternehmen präsentieren. Diese wurden bei passenden Schlagworten auch in den Suchergebnissen angezeigt.

Ein weiteres technisches Update erfolgte im Dezember 2005 mit Big Daddy, das sich auf Googles Indizierungs- und Crawlings-Systeme auswirkte. Änderungen brachte es z. B. für URL-Kanonisierungen und Redirects.

Im November 2006 wurde zudem das „Supplemental Index Update“ erneuert. Im Supplemental Index befanden sich Seiten des „Deep Web“, die Suchmaschinen nicht listeten, da sie die Kriterien für eine Indexierung nicht erfüllten. Das Update sorgte dafür, dass Ergebnisse aus dem Supplemental Index bei komplexen Suchen zusätzlich unter den gelisteten Suchergebnissen angezeigt wurden, sofern sie einen Mehrwert für die Suchergebnisse lieferten. 

 

Updates 2007 bis 2009: Diversifizierung von Ergebnissen und Bevorzugung bekannter Marken

Mit zunehmender Medienverschmelzung und steigender Relevanz von Social-Media im Web änderte auch Google in den Jahren 2007 bis 2009 wichtige Features. Das Universal-Search-Update integrierte zusätzlich zu den Top-Treffern Listen für News, Videos, Bilder und Locals in den Ergebnislisten - dies beschrieb das Ende der umkämpften Google-Top-10-Ergebnisliste und führte zu einer weitausstärkeren Variation der Suchergebnisse. Kleinere Updates mit geringer Auswirkung folgten 2007 und 2008 mit Buffy und Dewey, bis Februar 2009 eine weitere große Veränderung in den Rankings zu erkennen war. Das Vince-Update führte zu einer Bevorzugung von bekannten Marken und großen Unternehmen in den SERPs, ungeachtet deren sonstiger Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen. Damit wurde die Wahrscheinlichkeit für Nutzer erhöht, das passende Ergebnis zu finden, da nicht nur reine SEO-Maßnahmen, sondern auch die Popularität eines Unternehmens außerhalb des Webs einbezogen wurden. Vorgestellt wurde Ende 2009 auch das Caffeine-Update, das jedoch erst 2010 herauskam.

 

Updates 2010 bis 2012: Fokus auf Aktualität, Qualität und Integration neuer Daten

2010 und 2011 lag der Fokus auf einer Verbesserung der Aktualität und Qualität der Suchmaschinenergebnisse. Auf aktuellere Ergebnisse zielte das Caffeine-Update im Juni 2010 ab: Durch den neuen Algorithmus erfolgte die Indexierung von Suchmaschinen wesentlich schneller, sodass Ergebnisse entsprechend aktueller gelistet wurden.

Mit May-Day im Mai 2010 gab es abermals eine Neuerung, die Domains mit minderer Qualität im Ranking sinken ließ. Der Algorithmus betraf in erster Linie den Traffic über Longtail-Suchen (komplexe, längere Suchterme), sodass Seiten mit viel Text, aber minderwertigem Inhalt besonders betroffen waren. May-Day war vermutlich der Vorläufer eines der einflussreichsten Updates von Google: des Panda-Updates, das ein knappes Jahr später bis zu 12 % der amerikanischen und 6-9 % der Suchmaschinenergebnisse weiterer Sprachen betraf. Der Panda-Algorithmus setzte die Grundlage zur Ausfilterung minderwertiger Websites, da dieser sich erstmalig nicht nur auf einzelne Unterseiten, sondern auf die gesamte Website auswirkte. Der neue Algorithmus untersuchte Websites unter anderem auf Duplikate, dünne Inhalte und weitere Faktoren mangelnder Qualität. Google stellte in diesem Zug eine ganze Reihe von technischen, inhaltlichen und gestalterischen Kriterien für Webseiten auf.

Ende 2011 folgte das Freshness-Update, welches auch die Aktualität der Inhalte von Webseiten in den Suchergebnissen mit einbezog.

Ein weiteres wichtiges Update bezüglich der Qualitätskriterien einer Website erhob Google mit dem Penguin-Update (Webspam-Update) im April 2012. Künstliches Linkbuilding, Keywordstuffing und andere manipulative SEO-Taktiken konnten besser identifiziert werden. Auch die Erkennung und Abstufungen von Seiten, die die eingegebenen Suchterme zwar in ihren Domains hatten, aber minderwertigen Inhalt boten, wurde mit dem Exact Match Domain Update im September 2012 implementiert. Mithilfe des DMCA-Penalty-Updates im August 2012 wurden zudem Betreiber von Domains, die mehrmals mit Verstößen gegen das Urheberrecht aufgefallen sind, abgestraft.

Auch lokales SEO wurde in dieser Zeit weiterentwickelt. Im April 2010 ersetzte Google sein Local Business Center durch das heutige Google Places. Neben der Umbenennung bekamen Unternehmen die Möglichkeit, QR-Codes zu generieren, gegen einen festen Betrag Werbung zu platzieren und Fotos Ihres Unternehmens zu integrieren. Mit dem Venice-Update im Jahr 2012 berücksichtigte Google lokale Faktoren zudem auch in breiteren Suchtermen (ohne Nennung des Ortes) in denen der voreingestellte Ort des Nutzers Auswirkungen auf die SERPs hatte.

Seit dem Search Your-World-Update im Januar 2012 werden Nutzerprofile und Daten von Google + in die Suchergebnisse einbezogen. Auch der Knowledge Graph kam 2012 heraus: Bilder und Fakten werden seit Mai 2012 neben normalen Suchergebnislisten für relevante Websites angezeigt.

 

Updates 2013: Content is king

Neben diversen Updates von Panda und Penguin, die Websites immer weiter nach Googles Qualitätskriterien filtern konnten, spielt seit 2013 vor allem hochwertiger Content auf Websites eine grundlegende Rolle für das Ranking. Mit den In-Depth-Articles sowie Hummingbird Updates legte Google zusätzliche Kriterien für die Qualität der Inhalte fest. Als Artikel mit Tiefe bevorzugt Google seither längere Artikel und Artikel aus renommierten Quellen. Hummingbird ließ zudem auf eine Erneuerung der semantischen Indexierung von Google schließen. Diese ermöglichte Google das bessere Verständnis von Zusammenhängen zwischen einzelnen Wörtern und Suchanfragen in ganzen Sätzen, was ebenfalls zu einer besseren Erkennung und Bevorzugung hochwertiger Inhalte führte.

Gegen das Einfügen von Schadsoftware und Malware auf anderen Seiten, die über Backlinks generiert wurden, implementierte Google außerdem das Payday-Loan-Update im November 2013.

 

Updates 2014 bis heute: Fokus auf Sicherheit, lokaler und mobiler Internetnutzung

Im Jahr 2014 unterzogen sich Panda, Penguin und Payday Loan mehreren Updates, die die Qualität der Ergebnislisten immer weiter verbessern sollten. Mit dem SSL-Update 2014 bezog Google zusätzlich eine SSL-Verschlüsselung positiv in das Ranking einer Domain mit ein.

Der Verbesserung von lokalen Suchergebnissen widmete sich Google 2014 mit dem Pigeon-Update, das jedoch primär lokale Unternehmen und deren Google+Einträge in den USA betraf. Lokale Suchergebnisse der Seiten sollten besser mit den üblichen Rankingfaktoren verknüpft werden. Durch die rasante Zunahme von Suchanfragen über mobile Endgeräte kristallisierten sich jedoch auch hier Änderungen in den SERPs gleicher Suchanfragen über Mobilgeräte und Desktopgeräte heraus, die auf mehrere Faktoren wie ein mobilfreundliches Layout, aber auch auf den momentanen Aufenthaltsort des Nutzers schließen ließen. Im April 2015 brachte Google das Mobile-Update. Seitdem ist Mobile Friendliness ein wichtiger Rankingfaktor für die mobile sowie die desktopbasierte Suche.

Kurz darauf beförderte Google ein weiteres Update, das zu großen Schwankungen in den Sichtbarkeiten einzelner Domains führte, jedoch nicht benannt und weiter erklärt wurde: Google bestätigte lediglich, den Core-Algorithmus geändert zu haben. Ein weiteres Update dieser Algorithmus Änderung erschien Anfang 2016. Bei diesem trafen Rankingverluste vor allem ehemals klassische Printpublisher.

 

2018: 20 Jahre Google und eine Vielzahl Ideen im Köcher

In 2018 feiert Google sein 20 jähriges Jubiläum. Aus Google ist mittlerweile Alphaphet geworden. Unlängst hat das Unternehmen das Internet verlassen und will auch im Bereich der künstlichen Intelligenz, dem Gesundheitssektor und Robotertechnologie mitspielen. Gerade bei der letzteren Sparte reift doch bei dem einen oder anderen Beobachter die Sorge, wofür die intelligenten Roboter alles eingesetzt werden können. Das seinerzeit stets Gebetsmühlenartig zelebrierte Motto "Don´t be evil" (Sei nicht böse.) ist aus dem Konzern mittlerweile kaum noch zu vernehmen. 

2019: March 2019 Core Update

Google hat am 12 März 2019 damit begonnen sein Core Update auszurollen. Dieses Update hat Einfluss auf die globalen Suchergebnisse. Drei Aspekte lassen sich, nach einer ersten Kontrolle der Auswirkungen in den SERPs, zusammenfassen:

  1. Das Vertrauen und die Marke spielen eine gewichtige Rolle in der Zukunft.
  2. Die User-Signals, allen voran die Verweildauer auf einer Webseite, sind ein wesentlicher Aspekt 
  3. Nischenwebseites werden es zukünftiger schwerer haben, sich gegen thematisch breit aufgestellte Seiten zu behaupten.

 

Software zur Kontrolle der Auswirkungen von Google-Anpassungen 

Ereignis-Pins von Sistrix

 

Durch die Visualisierung wird die Abwertungen einer Domain, zum Beispiel in Form der Google-Penaltys, sichtbar. Eine manuelle Maßnahme vollstreckt Google zum Beispiel bei der Verwendung von Black-Hat-SEO-Maßnahmen oder Linkmanipulationen. 

Entwicklungen von Webseiten, zum Beispiel in Form unnatürlichen Linkwachstums erkennt Google und ahndet dieses Vergehen konsequent mit zum Teil erheblichen negativen Auswirkungen für die betroffene Website. 

Der Toolanbieter Sistrix bietet im Zusammenhang mit Google-Updates über http://www.sistrix.de/google-updates/ ein Tool über das die Auswirkungen auf die Sichtbarkeit einer einzelnen URL nachvollziehbar sind:

Google-Updates stets im Blick mit Sistrix

 

Guter Content ist entscheidend für den Erfolg und die Akzeptanz eines Webprojektes. 

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Quellen:

SEO - Strategie, Taktik und Technik: Online-Marketing mittels effektiver Suchmaschinenoptimierung. Alpar. A., Koczy, M., Metzen, M. Springer Verlag, 2015.

Google. Alles über die Suche. Abgerufen am 01.03.2016 via https://www.google.com/insidesearch/howsearchworks/

Levy, A. Google's 'Phantom' Algorithm Update Hits Websites. CNBC, 13.5.2015. Abgerufen am 01.03.2016 via http://www.nbcnews.com/tech/internet/googles-phantom-algorithm-update-hits-websites-n358346

Searchmetrics. Google Core Update 2016: Analysis of Winners and Losers. 13. Januar 2016, abgerufen via http://blog.searchmetrics.com/us/2016/01/13/google-core-update/

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